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Was macht der Physiotherapeut bei Skoliose?

Im Rahmen der Physiotherapie erfolgen in Kooperation mit Orthopädinnen und Orthopäden sowohl die Diagnostik als auch die Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen wie der Skoliose. Bei Vysio Verde, Ihrer Praxis für Physiotherapie in Dortmund, können Sie sich auf eine zuverlässige Betreuung durch erfahrene und geschulte Physiotherapeutinnen und -therapeuten verlassen.

Was macht der Physiotherapeut bei Skoliose?
Halfpoint – stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Skoliose handelt es sich um eine Erkrankung der Wirbelsäule, die mit einer Krümmung oder Rotation der Wirbel einhergeht.
  • Häufiges Symptom der Skoliose sind Rückenschmerzen und Leistungsminderung.
  • Eine professionelle Physiotherapie kann Beschwerden lindern und einer Verschlechterung der Symptomatik entgegenwirken.

Was ist Skoliose?

Bei Skoliose handelt es sich um eine orthopädische Erkrankung der Wirbelsäule, die in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt wird. Physiologisch folgt die Wirbelsäule einer Abfolge von Kyphose und Lordose – also einem bestimmten Krümmungsmuster. Bei der Skoliose ist mindestens ein Abschnitt der Wirbelsäule pathologisch gekrümmt oder rotiert. Dabei kann nur ein Wirbel oder auch ein gesamter Wirbelsäulenabschnitt betroffen sein. Gegliedert wird die Wirbelsäule in folgende Abschnitte:

  • Halswirbelsäule mit 7 Wirbeln
  • Brustwirbelsäule mit 12 Wirbeln
  • Lendenwirbelsäule mit 5 Wirbeln

Meistens liegt die skoliotische Krümmung in der Frontalebene, sodass von außen eine Seitabweichung der Wirbelsäule auffallen kann. Der Schweregrad wird anhand des sogenannten Cobb-Winkels geschätzt, für die Behandlung entscheidend sind der Krümmungswinkel und etwaige Rotationsgrade.

In den meisten Fällen ist Skoliose angeboren, kann jedoch auch durch bestimmte äußere Einflüsse erworben werden – beispielsweise langjährige Fehlhaltung im Kindesalter. Während schwere Formen bereits im Kleinkindalter auffallen können, wird Skoliose meist erst im Jugendalter diagnostiziert, da Wachstumsschübe die Wirbelfehlstellung verschlechtern. Bei den idiopathischen Skoliosen kann keine eindeutige Ursache festgestellt werden, während bei der neuropathischen Skoliose beispielsweise die Fehlstellung durch eine fortschreitende Schwäche der Muskulatur verursacht wird.

Folgende Formen der Skoliose sind besonders häufig:

  • Infantile idiopathische Skoliose mit Entstehung vor dem 3. Lebensjahr
  • Juvenile idiopathische Skoliose mit Entstehung zwischen dem 4. und 10. Lebensjahr
  • Idiopathische Adoleszentenskoliose mit Entstehung ab dem 11. Lebensjahr
  • Fehlbildungsskoliose
  • Neuropathische Skoliose

Rückenschmerzen sind das Leitsymptom der Skoliose. Bei besonders ausgeprägten Wirbelfehlstellungen in der Brustwirbelsäule kann auch die Entfaltung der Lunge beeinträchtigt sein, was sich entsprechend in Luftnot bei bereits leichter körperlicher Belastung äußern kann. Eine leichte Skoliose mit einem Cobb-Winkel von bis zu 10° kommt bei rund 1 % der Bevölkerung vor.


Rolle des Physiotherapeuten bei der Behandlung von Skoliose

Das Behandlungsschema bei Skoliose hängt maßgeblich vom Ausmaß der Wirbelfehlstellung ab. Während bei schwerer Achsenabweichung mitunter eine operative Korrektur sowie das Tragen eines angepassten Korsetts notwendig werden können, ist in leichteren Fällen oftmals Physiotherapie die einzige therapeutische Maßnahme. Grundsätzlich ist eine adäquate Physiotherapie stets bei der Diagnosestellung der Skoliose zu empfehlen. Ziel der Physiotherapie ist in erster Linie eine Stärkung der Muskulatur sowie die Förderung der Gelenkbeweglichkeit. So wird die Wirbelsäule langfristig besser gestützt und das Skelettsystem entlastet.


Physiotherapeutische Maßnahmen bei Skoliose

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in der Allgemeinbevölkerung und nehmen mit steigendem Alter zu. Bei Wirbelsäulenerkrankungen, wie der Skoliose, ist das Risiko für beeinträchtigende Rückenschmerzen besonders hoch. Ein ganzheitlicher Therapieansatz ist für den optimalen Behandlungserfolg entscheidend. Dabei stehen rumpfstärkende sowie bewegungsfördernde Übungen an erster Stelle. Damit die Wirbelsäule auch im Alltag optimal gestützt wird, ist eine entsprechende Haltungs- und Bewegungsschulung förderlich. Dabei wird das korrekte Sitzen, Gehen und Heben gemeinsam mit erfahrenen Physiotherapeutinnen und -therapeuten trainiert.

Sollte ein Korsett erforderlich werden, muss dieses stets individuell angefertigt werden. Das Korsett kann insbesondere im Kindesalter dazu beitragen, die Wirbelsäule mechanisch aufzurichten und zu stützen, um die Fehlstellung zu mindern. Für den Behandlungserfolg ist das konsequente Einhalten der täglichen Tragedauer von mindestens 18 Stunden entscheidend.


Manuelle Therapie-Techniken zur Verbesserung der Wirbelsäulenbeweglichkeit

Bei der manuellen Therapie handelt es sich um eine Therapieform, die besonders auf die Bewegungsförderung und Funktionalität des Bewegungsapparats ausgerichtet ist. Für die Therapieplanung spielen das Alter, der Schweregrad der Skoliose sowie individuelle Ansprüche und Alltagsgewohnheiten eine entscheidende Rolle. Im Rahmen der manuellen Therapie erfolgt in erster Linie das Erlernen mobilitätsfördernder Übungen.


Unterstützende Maßnahmen im Alltag

Zahlreiche Studien haben inzwischen gezeigt, dass wir mehr und mehr Zeit im Sitzen verbringen – und das bereits vom Kindesalter an. Gerade bei Personen mit Skoliose ist die Optimierung der Alltagsgewohnheiten ein entscheidender Aspekt der Rückengesundheit. Dazu gehören beispielsweise die Umstellung auf rückenfreundliche Sitzmöbel, die Optimierung von Multimedia-Equipment, wie beispielsweise der PC-Aufstellung, Dehnungsübungen sowie regelmäßige Bewegung im Alltag.


Fazit

Da es sich bei Skoliose um eine überaus häufige Erkrankung der Wirbelsäule handelt, die sich auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken kann, ist eine entsprechende physiotherapeutische Behandlung unerlässlich, um dem Fortschreiten von Beschwerden sowie Einschränkungen entgegenzuwirken. Rumpfstärkende Übungen, Schulungen zur Förderung der Rückengesundheit sowie die Umsetzung von rückenfreundlichen Gewohnheiten im Alltag werden im Rahmen der Physiotherapie behandelt.