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So hilft Ergotherapie bei ADHS: Ein ganzheitlicher Ansatz zur Bewältigung der Symptome

Die Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS, ist eine psychische Erkrankung, die durch die namensgebenden Konzentrationsschwierigkeiten und Hyperaktivität gekennzeichnet ist. Betroffene handeln außerdem häufig impulsiv und haben Probleme, sich im Alltag zu strukturieren.

Viele der Symptome lassen sich mit einer ergotherapeutischen Behandlung verbessern. In diesem Artikel erklären wir Ihnen als erfahrene Ergotherapie in Dortmund, wie das funktioniert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Typische Symptome von ADHS sind Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität und körperliche Hyperaktivität.
  • In der Ergotherapie lernen Betroffene, ihren Fokus zu verbessern, Pläne zu entwerfen und zu befolgen sowie angemessenes Verhalten in sozialen Situationen.
  • Für einen nachhaltigen Therapieerfolg ist in der Regel eine langfristige Betreuung über Jahre hinweg nötig.

Rolle der Ergotherapie bei der Behandlung von ADHS

Die Ergotherapie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, indem sie die Probleme von Menschen mit ADHS an der Wurzel anpackt und Defizite im Bereich Aufmerksamkeit und Selbstregulation gezielt behandelt. Dadurch profitieren Betroffene auf vielseitige Weise von der grundlegenden Therapie. Gleichzeitig können mit dem Therapeuten oder der Therapeutin schwerwiegende Probleme punktgenau angegangen und individuelle Lösungsstrategien für kritische Situationen und Verhaltensweisen entwickelt werden.

Zu den großen Vorteilen der Ergotherapie bei der Behandlung von ADHS gehört, dass sie, anders als Medikamente, keine Nebenwirkungen hat. Außerdem ist ihre Wirkung nicht von begrenzter Dauer, sondern einmal erzielte Erfolge bleiben meist ein Leben lang bestehen. Damit eignet sich Ergotherapie insbesondere auch für Kinder und Jugendliche, die unter ADHS leiden.


Therapeutische Ansätze in der Ergotherapie für ADHS-Patienten

Zu den wichtigsten Zielen einer Ergotherapie bei ADHS gehört meistens die Verbesserung von:

  • Konzentration und Fokus
  • Planung von Abläufen
  • Geschicklichkeit der Grob- und Feinmotorik
  • Motivation und Antrieb
  • Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit
  • Verhalten in sozialen Situationen

Um diese Ziele zu erreichen, können einerseits Bewegungsaufgaben zum Einsatz kommen. Sie haben den Vorteil, dass sie gleichzeitig den Bewegungsdrang stillen und die Konzentrationsfähigkeit sowie die Koordination trainieren. Komplexere Aufgaben schulen die Fähigkeit zu planen und die entworfene Strategie anschließend umzusetzen – auch wenn Schwierigkeiten auftauchen.

Andererseits stellen die Förderung der Fähigkeit zur Selbstregulation durch Strukturieren und die Organisation von Aufgaben einen zweiten wichtigen Pfeiler der Ergotherapie dar. In diesem Bereich lässt sich die exekutive Dysfunktion verbessern sowie das Selbstvertrauen und die Handlungsfähigkeit stärken.


Bewältigungsstrategien und Hilfsmittel in der Ergotherapie

Je älter die Betroffenen sind, desto häufiger kommen auch Coachings zum Einsatz. Dabei besprechen sie mit dem Therapeuten oder der Therapeutin ihre Probleme und entwickeln zusammen Lösungsstrategien und neue Verhaltensweisen, die anschließend gemeinsam eingeübt werden. Die Bewältigungsstrategien helfen, impulsivem Verhalten und emotionalen Schwierigkeiten vorzubeugen oder zumindest ihre Auswirkungen im Alltag abzuschwächen.

Die Ergotherapie bildet einen ruhigen und ablenkungsfreien Raum, in dem sich Menschen mit ADHS voll und ganz auf ihre Gedanken und ihren Körper konzentrieren können. So lernen sie sich selbst besser kennen und können außerhalb ihres Alltags neue Bewältigungsstrategien und Verhaltensweisen einüben. Dabei kommen verschiedene Hilfsmittel zum Einsatz:

  • Bio- und Neurofeedbacktraining
  • Verhaltenspläne
  • Bonussysteme
  • (Computer-)Spiele
  • Musik
  • Entspannungstechniken
  • Visuelle Hilfsmittel zur Förderung der Konzentration

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und langfristige Betreuung

Eine Ergotherapie alleine kann die Symptome einer ADHS-Erkrankung lindern und die Funktionsfähigkeit im Alltag entscheidend verbessern. Aber zumindest bei Kindern und Jugendlichen ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Therapierenden und Eltern notwendig. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Betroffenen das Erlernte auch im Alltag anwenden und dadurch verinnerlichen. 

Gleichzeitig dauert es oft Monate bis Jahre, bis die neuen Bewältigungsstrategien ausgereift und etabliert sind und sicher in den Alltag integriert werden können. Betroffene sollten daher immer langfristig betreut werden, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.


Schritt für Schritt zur Besserung

Wenn Sie selbst an ADHS leiden, können Sie diese Schritt-für-Schritt-Anleitung nutzen, um ihre Symptomatik zu verbessern und besser im Alltag zurechtzukommen:

  1. Zeitmanagement
  • To-do-Liste erstellen: Schreiben Sie alle Aufgaben des Tages auf.
  • Aufgaben priorisieren: Markieren Sie die wichtigsten Aufgaben.
  • Timer nutzen: Stellen Sie für jede Aufgabe einen Timer, um konzentriert zu bleiben.
  • Pausen einplanen: Machen Sie nach jeder erledigten Aufgabe eine kurze Pause.
  1. Strukturierter Tagesablauf
  • Routine entwickeln: Erstellen Sie einen Tagesplan mit festen Zeiten für Aufstehen, Essen und Schlafen.
  • Kalender nutzen: Tragen Sie alle Termine und Aufgaben in einen Kalender ein.
  • Visualisierungen verwenden: Hängen Sie Ihren Kalender und Ihren Tagesplan gut sichtbar auf, um sie im Blick zu behalten.
  1. Ablenkungen minimieren
  • Arbeitsbereich einrichten: Schaffen Sie einen ruhigen und ablenkungsfreien Arbeitsplatz.
  • Störquellen entfernen: Schalten Sie unnötige Geräte und Benachrichtigungen aus.
  • Klare Signale setzen: Nutzen Sie „Bitte nicht stören“-Schilder, wenn Sie ungestört arbeiten wollen.
  1. Aufgaben in kleine Schritte unterteilen
  • Große Aufgaben zerlegen: Teilen Sie größere Aufgaben in kleinere, überschaubare Schritte.
  • Schrittweise vorgehen: Arbeiten Sie Schritt für Schritt und haken Sie erledigte Schritte ab.
  • Belohnungen setzen: Planen Sie nach jedem abgeschlossenen Schritt eine kleine Belohnung ein.
  1. Selbstfürsorge
  • Regelmäßig bewegen: Integrieren Sie tägliche Bewegungs- oder Sporteinheiten in Ihren Tagesplan.
  • Gesund ernähren: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten.
  • Ausreichend schlafen: Sorgen Sie für ausreichenden und regelmäßigen Schlaf.
  1. Gedanken ordnen
  • Gedanken aufschreiben: Notieren Sie sich aufkommende Gedanken, um den Kopf freizubekommen.
  • Tagebuch führen: Nutzen Sie ein Tagebuch, um Ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen.
  • Mindmapping verwenden: Greifen Sie auf Mindmaps zurück, um Ideen visuell zu strukturieren.
  1. Unterstützung suchen
  • Selbsthilfegruppen aufsuchen: Treten Sie einer Selbsthilfegruppe bei, um sich mit anderen auszutauschen.
  • Coaching buchen: Suchen Sie einen ADHS-Coach auf, um individuelle Strategien zu entwickeln.
  • Familie und Freunde einbeziehen: Bitten Sie Ihre Familie und Freunde um Unterstützung und Verständnis.

Vysio Verde – Ihr Ergotherapeut in Dortmund

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