Arthrose ist die weltweit am häufigsten diagnostizierte Erkrankung der Gelenke und schränkt Betroffene nach und nach immer mehr in ihrer Beweglichkeit und dem Alltagsleben ein. Im Rahmen einer multimodalen Therapie kann die Ergotherapie Ihnen helfen, besser mit den Symptomen und Folgen der Krankheit zu leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, bei der der schützende Gelenkknorpel immer mehr abnimmt.
- Regelmäßige Bewegung verlangsamt das Fortschreiten der Arthrose, deswegen sollten Betroffene ihre Aktivitäten nicht einstellen.
- Die Ergotherapie hilft bei Arthrose mit der Alltagsbewältigung und erhält die Lebensqualität trotz chronischer Schmerzen.
Arthrose – was ist das?
Arthrose ist eine sogenannte degenerative Gelenkerkrankung. Das heißt, dass das Gelenk, genauer gesagt der Gelenkknorpel, mit der Zeit immer mehr verschwindet. Dadurch reiben die knöchernen Gelenkflächen direkt aufeinander, was zu Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit führt. Da der Knorpel nicht wieder nachwächst, werden die Schäden mit der Zeit immer größer und die Schmerzen nehmen immer mehr zu.
Ergotherapie zur Behandlung von Arthrose
Um das Fortschreiten einer Arthrose zu verlangsamen, ist vor allem regelmäßige, sanfte Bewegung wichtig. Denn dadurch wird die Durchblutung der umliegenden Strukturen angeregt und Gelenkflüssigkeit produziert, die für das Knorpelgewebe wichtige Nährstoffe enthält. Ziel der Ergotherapie bei Arthrose ist es daher, die Mobilität und Selbstständigkeit zu erhalten und der zunehmenden Inaktivität durch Schmerzen vorzubeugen. Dafür werden gemeinsam an individuelle Bedürfnisse angepasste Strategien für die Bewältigung der im Alltag auftretenden Probleme gefunden.
Therapeutische Ansätze bei Arthrose
Dem Umfeld zu Hause und bei der Arbeit kommt in der Ergotherapie bei Arthrose besondere Bedeutung zu. Indem die Gegebenheiten an die Beschwerden angepasst werden und schmerzauslösende Bewegungen und Aufgaben modifiziert werden, erhalten Betroffene einen großen Teil ihrer Lebensqualität zurück und fühlen sich weniger durch die Erkrankung eingeschränkt. Gleichzeitig können Ergotherapeuten und -therapeutinnen mit speziellen Übungen die Gelenkbeweglichkeit und -funktion verbessern.
Bewältigungsstrategien und Hilfsmittel in der Ergotherapie
In der Ergotherapie erfahren Arthrosepatienten und -patientinnen Hilfe zur Selbsthilfe. Gemeinsam mit dem Therapiepersonal entwickeln sie Bewältigungsstrategien für häufige Alltagsprobleme. Gleichzeitig lernen sie Hilfsmittel kennen, die ihnen den Alltag erleichtern können. Dazu gehören zum Beispiel:
- Bandagen, die das Gelenk stützen und dadurch die Schmerzen verringern
- Greifzangen und Greifhilfen bei Arthrose in den Fingergelenken
- Fußbank zum leichteren Anziehen von Schuhen, Socken und Co.
- Griffverlängerungen zur leichteren Körperpflege
- Gehhilfen zur Entlastung der Gelenke
- spezielles Schuhwerk zur Korrektur von Fehlbelastungen und Dämpfung von Stößen
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und langfristige Betreuung
Die Ergotherapie ist nur einer von vielen Bausteinen einer effektiven Arthrose-Therapie. Am besten geht sie Hand in Hand mit einer langfristigen Physiotherapie zum Aufbau stützender Muskulatur sowie orthopädischen Behandlungen. Dabei ist ein regelmäßiger Austausch aller Behandelnden wichtig, damit der Therapieplan an den Krankheitsverlauf und individuelle Bedürfnisse angepasst werden kann.
Verordnet beispielsweise der Orthopäde oder die Orthopädin eine Gehhilfe, lernen Patienten und Patientinnen in der Ergotherapie den richtigen Umgang mit dieser und wie sie sie sinnvoll zur Reduzierung ihrer Beschwerden einsetzen können.